Manchmal wäre ich gern Briefträger. Keine Ahnung, warum. Aber ich stelle mir den Beruf eigentlich angenehm vor: Ich wäre viel draußen, könnte Fahrrad fahren und ich würde lustige Menschen kennenlernen. Aber in Wahrheit ist der Beruf sicherlich sehr stressig und anstrengend.
Die Deutsche Post, die jetzt vielleicht DHL heißt, hieß früher Bundespost. Die war staatlich und dort arbeiteten Beamte. Die gibt es heute noch:
Gut drei Jahrzehnte nach ihrer Privatisierung haben die Nachfolgefirmen der Bundespost noch immer Tausende Beamte in ihren Reihen.
Bald ist aber Schluss:
Diejenigen Postlerinnen und Postler, die 1994 als letzte verbeamtet wurden und ihre ganze berufliche Laufbahn bei dem Unternehmen bleiben, gehen 2043 in den Ruhestand – dann wäre das Thema Postbeamte Geschichte.
Ich habe genau vor Augen, wie die Postbeamten aussehen. Ich kann sie geradezu riechen. Sie sind auch Teil meiner Kindheit: Im Ort gab es damals die große Postfiliale – das Postamt. Dort roch es nach Telefonbüchern und diesen Briefmarkenschwämmen. Hinter dem Panzerglas (?) saßen die Herren und nahmen meine Pakete an. Schön. Heute gebe ich meine Pakete vorn am Kiosk ab und kaufe noch eine Fanta. Es riecht nach nichts.
Es ist zwar ein wenig ausgelutscht, aber Hannover hat tatsächlich nicht den besten Ruf. Die Stadt muss deshalb Touristen aktiv anlocken. Das wird jedoch schwierig: Das Geld fürs Marketing ist alle.
Bis auf ein paar bunte Hannover-Bilder in kleineren Kampagnen passiert in diesem Jahr – nichts.
Das liegt an den Finals 2026. Was kann das sein?, fragte ich mich selbst. Es handelt sich um ein Sportereignis, das in Hannover stattfindet. «Eine große Chance», meinen die Marketing-Leute.
Über den Spielplatz fegen Sandstürme, alles ist trocken und staubig. Ich muss schon tief graben, um an den guten Sand zu kommen, der sich für Burgen eignet. Der Spielplatz ist schon jetzt ein heißer Wüstenplanet, die Sonne ballerte gestern gnadenlos – und wir haben erst Mai. Wie wohl der kommende Sommer wird? Vielleicht ziemlich hot, berichtet der Spiegel:
Den Flüssen fehlt Wasser, der Boden ist außergewöhnlich trocken, Waldstücke brennen – Fachleute zeigen sich beunruhigt über die anhaltende Dürre. Für die kommenden Monate deutet sich zudem eine bedrohliche Wetterlage an.
Kommt da also ein neuer «Jahrhundertsommer» auf uns zu? Was steckt hinter den Vorhersagen? Kachelmannwetter ordnet in einem Video sachlich ein.
Forscher haben eine Farbe sichtbar gemacht, die nie jemand zuvor erblickt hat: Olo heißt sie.
Dem Fachteam um [Austin] Roorda ist es gelungen, bei einer Handvoll Freiwilligen – einer von ihnen war er selbst –, nur die M-Zapfen zu aktivieren. Diese senden dann ein gänzlich neues Farbsignal an das Gehirn.
Die neue Farbe sei eine «Mischung aus Blau und Grün», aber mit einer «nie dagewesenen Sättigung». Siehe dazu auch: Wikipedia.
Viele Eltern haben keine Lust mehr, ihren Kindern etwas vorzulesen, berichtet The Guardian:
Less than half of parents find it fun to read aloud to their children, new research shows.
Es mache keinen Spaß, nörgelten die befragten Eltern. Mehr dazu auch auf kottke.org, interessant auch die Kommentare dort: «Incredibly sad.»
Im vergangenen Jahr starben 441 Radfahrer:
Die größte Gefahr für Fahrradfahrende stellen der Auswertung nach Autos dar: 70,7 Prozent der 92.882 Fahrradunfälle mit Personenschaden waren Kollisionen mit Autos. Dabei trugen die Autofahrer laut dem Statistischen Bundesamt zu 75,3 Prozent die Hauptschuld.
Einfach die Straßen rot anzumalen und ein paar Striche hinzuschmieren, reicht wohl doch nicht aus, um Radfahrer zu schützen. Tja.
Endlich habe ich Asteroid City von Wes Anderson gesehen. Ich fand ihn schön, also visuell, und habe ihn gern geschaut – ich habe aber die Schwarzweiß-Szenen etwas … gehasst. Die gingen mir auf die Nerven, ich wollte viel lieber mehr Zeit in der Asteroid City verbringen, in dem Motel, im Diner, im Krater.
Die New York Times schrieb:
The colors are mesmerizing and ever-so-gently destabilizing. These pigments signal that you’ve entered a new fictional realm that, like the television studio, is at once immediately recognizable and somehow foreign.
Jemand bei Letterboxd schrieb wiederum sehr passend, dass er sich «gesättigt» gefühlt habe. Von Andersons Stil und seinen Spleens. Und es stimmt schon. Die Zeit fragte: «Was hält Andersons Werk zusammen, außer die Ästhetik?»
Astronomen haben auf dem Exoplaneten K2-18b vielversprechende Hinweise auf Leben entdeckt:
Astronomers have detected the most promising signs yet of a possible biosignature outside the solar system, although they remain cautious.
Das Ding ist allerdings ziemlich weit weg: 124 Lichtjahre. Der Planet ist von einem riesigen Ozean bedeckt.